Hochzeitstanzlehrer Philip im Interview mit MyWeddingDance.eu

Hochzeitstanzlehrer in Wuppertal, Bonn & Düsseldorf

 

Unser heutiger Interviewgast Ist Philip, ein weiterer Tanzprofi aus dem Team von MyWeddingDance.eu. Als Deutscher Meister über 10-Tänze und Semifinalist der Europameisterschaft gehört er ganz sicher zur internationalen Tanzsportelite.

Tanzsportprofis sind viel auf Achse und deshalb choreografiert Philip Euren perfekten Hochzeitstanz in und um Bonn, Düsseldorf und Wuppertal. Ihr könnt den individuellen Tanzunterricht im Saal, bei Euch zu Hause oder auch online genießen.

Im Gespräch teilt Philip einige wertvolle Profitipps für einen unvergesslichen Hochzeitstanz. So könnt Ihr Euch schon mal einen ersten Eindruck von diesem sympathischen und kompetenten Tanzlehrer machen.

Hier ist das Interview im Videoformat:

 

Das Interview

 

Roman: Hey Philip, Herzlich Willkommen zu unserem Interview. Schön, dass es geklappt hat. Wir mussten ja unseren Termin, wegen dem Wetter bei Euch in Nordrhein-Westfahlen verschieben.

Philip: Es freut mich, dass es geklappt hat.

 

Stelle Dich doch am besten selber kurz vor.

 

Philip: Hallo zusammen, ich bin Philip, 25 Jahre alt und tanze seit ungefähr 13 Jahren. Ich kam vor fünf Jahren nach Deutschland und tanze seitdem hier mit meiner Tanzpartnerin. Wir sind Deutsche Meister über 10-Tänze, haben an Welt-Meisterschaften teilgenommen und waren bei den Europa-Meisterschaften im Semfinale.

 

Gab es eine lustige Geschichte, wie Du mit dem Tanzen angefangen hast, (lacht) Hat Deine Mutter dich gezwungen?

 

Philip: Ja, so ähnlich. Du kennst ja die russischen ,,Mamas“. Sie möchten ja, dass die Kinder unterschiedliche Sportarten machen. Ich bin damals geschwommen und spielte Fußball. Eigentlich hatte meine kleine Schwester damals mit dem Tanzen begonnen. Einmal wollten wir sie vom Tanzen abholen und die Tanzlehrerin hatte mich gesehen und gefragt, ob ich es nicht auch mal versuchen will. Ja und seitdem bin ich da. Ich schwimme nicht mehr und spiele kein Fußball, sondern tanze nur noch.

Roman: War scheinbar eine ganz gute Entscheidung seitens Deiner Mutter, obwohl wer weiß, vielleicht wärst Du ja auch Deutscher Schwimm- oder Fußballmeister geworden.

Philip: Also ich bin sehr zufrieden.

 

Hast Du einen Lieblingstanz?

 

Philip: Kommt auf den Tag drauf an. Ich habe keinen Lieblingstanz, je nachdem, wie meine Laune halt ist.

Roman: Ja, man hört häufiger, dass es von der Tagesform abhängt oder davon, welchen Tanz man zu dem Zeitpunkt mehr trainiert. Den mögen sie dann auch am liebsten, bzw. auch am wenigsten, je nachdem, wie gut oder schlecht es läuft.

Philip: Manchmal komme ich in die Halle und tanze nur Rumba und ein andermal will ich mich richtig auspowern und springen und tanze dann Jive.

 

Gibt es einen Tanz, den Du unseren Hochzeitspaaren empfehlen würdest, in dem Wissen, dass die Meisten von ihnen Tanzanfänger sind?

 

Philip: Erstmal gucke ich, was sie können. Manchmal ist die Frau etwas besser, manchmal der Mann. Deshalb gucke ich erstmal und entscheide dann, was am besten passt.

 

Was würdest Du denn sagen, wer hat denn die größeren Probleme beim Tanzen lernen? Man sagt ja, dass es eher die Männer sind.

 

Philip: Männer, die noch nie in ihrem Leben getanzt haben, haben häufiger Probleme, weil sie nicht locker sind, also ja, es sind schon häufiger die Männer, aber, am Ende lernen sie es trotzdem.

Roman: Diese Erfahrung habe ich auch gemacht.

Viele Paare, die bei mir anfragen, sagen, nachdem sie irgendwelche Hochzeitstänze bei YouTube gesehen haben, dass die Paare in diesen Videos irgendwie ,,beschäftigt” aussehen und den Tanz nicht wirklich genießen. Was glaubst Du, woran das liegt und wie kann man das ändern?

Philip: Das liegt daran, dass die Paare sich, z.B. erst einen Monat vor der Hochzeit melden. Das ist natürlich häufig zu wenig Zeit, um einen schönen Hochzeitstanz zu lernen. Es ist am besten, sich zwei bis zweieinhalb Monate vorher zu melden und regelmäßig zu trainieren. (Anmerkung der Redaktion: der genannte Zeitraum ist ein guter Durchschnittswert, kann aber, abhängig von der Projektgröße, stark variieren)

Roman: Das sehe ich genauso. Diese Paare sind einfach nicht gut genug vorbereitet. Sie sehen so beschäftigt aus, weil sie über die Choreo noch nachdenken müssen. Hätten sie, wie Du gesagt hast, früher angefangen, dann wäre es kein Problem. Bei mir in Hamburg, hatte ich das bisher nur ein oder zweimal, dass ein paar 3 Tage vor der Hochzeit zu mir kam. Das war wirklich ,,Express”.

Philip: Das bedeutet für uns als Tanzlehrer natürlich auch mehr Stress.

Roman: Natürlich, wir konnten dann auch keine „Risenchoreo“ machen. Nichtsdestotrotz ist es besser 3 Tage vorher zu kommen, als gar nicht zu kommen und zu versuchen es selber zu machen. Ich war mir natürlich auch dessen bewusst, was ich in der Zeit schaffen kann, sodass sie trotzdem möglichst gut auf der Tanzfläche aussehen, aber, so wie du es gesagt hast, zwei bis zweieinhalb Monate vorher, ist ein ganz guter Durchschnittswert für die meisten Choreografien. Natürlich gibt es auch immer wieder Paare, die ein halbes Jahr vorher kommen oder sogar noch früher, aber, das sind erfahrungsgemäß die ,,Cracks”, die richtig ,,abliefern” wollen. Das finden wir natürlich auch richtig gut, weil wir uns da kreativ ,,austoben” können.

 

Was ist Dir persönlich wichtig beim Unterrichten von Hochzeitspaaren und hast Du eine Spezialität als Tanzlehrer?

 

Philip: In erster Linie ist mir wichtig, dass das Paar zufrieden ist, dass sie an dem Hochzeitstanz Spaß haben und dass es keine Stellen gibt, an den sie sich unwohl fühlen und während des Tanzunterrichtes natürlich genauso. Sollten Sie sich mal unwohl fühlen, denke ich mir etwas Neues aus.

Roman: Das sehe ich genauso. Es kann natürlich manchmal Stellen geben, wo etwas nicht funktioniert und die etwas länger dauern, aber als Tanzlehrer, müssen wir auch ein Gefühl dafür haben, ob das nur deshalb länger dauert, weil es so schwierig ist, aber wir es am Ende doch hinkriegen oder ob man aufhören soll, ,,ein totes Pferd” zu reiten. In dem Fall, oder wenn es dem Geschmack des Paares überhaupt nicht gefällt, sollte man die Figur ändern.

Ist es sinnvoll, einen Anfänger-Tanzkurs in der Tanzschule zu machen, bevor das Hochzeitspaar mit den privaten Tanzstunden bei Dir anfängt oder nicht?

Philip: Das muss nicht sein. Wenn das Paar es für sich selber machen möchte, dann klar, aber es ist kein ,,Muss”. Ich hatte ja auch Paare, die noch nie getanzt haben und die haben es trotzdem geschafft.

Roman: Wir bringen den Paaren halt nur das bei, was sie wirklich können müssen. In einem Anfänger Tanzkurs lernen die Brautpaare diverse Tänze, die sie bei ihrem Hochzeitstanz überhaupt nicht gebrauchen können. Deshalb spart man bei uns am meisten Zeit. Wenn das Paar, aber wirklich Lust hat, diese ganzen Tänze für all die anderen Anlässe zu lernen, dann spricht natürlich nichts dagegen. Außerdem macht es natürlich Spaß in einer Gruppe etwas zu machen, wenn die Leute nett sind. Aber, es ist natürlich auch so, dass wenn die Gruppe groß ist, die Tanzlehrerin oder der Tanzlehrer nicht die Möglichkeit hat, sich nur auf das eine Paar zu konzentrieren, weil sie oder er die Augen überall haben muss. Wir sind natürlich ganz nah am Hochzeitspaar dran. Bei uns gibt es quasi ,,VIP treatment”. Es hängt immer von den Zielen ab, würde ich mal sagen. 

 

Hattest du schon mal ein außergewöhnliches Erlebnis als Tanztrainer?

 

Philip: Nur dass sie sich entwickeln. Wenn man die Fortschritte sieht, die sie machen, macht mir das, Freude. Ich habe z.b. einen Jungen, der nicht wirklich talentiert ist, aber, er trainiert sehr diszipliniert und zu sehen, wie er sich entwickelt, macht mich sehr glücklich. Genauso ist es natürlich auch mit den Hochzeitspaaren, die zu mir kommen. Z.B. machen wir in der ersten Session ein paar Schritte, die ersten 30 oder 40 Sekunden von der Hochzeitschoreographie. An dem Tag klappt es aber nicht und dann üben sie zu Hause und in der nächsten Tanzstunde, ,,bum”, plötzlich klappt alles. Das ist dann richtig ,,geil”.

 

Hast Du noch irgendwelche Tipps gegen Lampenfieber?

 

Roman: Es ist ja ein wichtiger Anlass und die Paare sind häufig nervös. Man hat vielleicht gut trainiert, aber man ist an diesem besonderen Tag vielleicht trotzdem aufgeregt. Hast Du da etwas, was du den Paaren auf den Weg geben kannst?

Philip: Man soll sich mit seinem Tanzpartner zusammenstellen und den Augenkontakt halten. Am Anfang des Tanzes sollte man sich komplett auf seinen Tanzpartner konzentrieren. Dann kommt man nach und nach in den ,,Flow” und dann klappt alles. Die ersten zehn bis zwanzig Sekunden ist man vielleicht noch etwas aufgeregt, aber, dann geht das.

Roman: Ist auf jeden Fall ein guter Tipp sich auf den Tanzpartner zu konzentrieren und sich nicht von anderen Gästen, Licht, Musik und so weiter, ablenken zu lassen.

Philip: Was wäre denn Dein Tipp?

Roman: Ich bin ein Freund von Eckhart Tolle. Gedanken erschaffen Gefühle. Das negative Gefühl der Angst resultiert aus negativen Gedanken an die Zukunft. ,,Was passiert, wenn ich mich blamiere? Was denken dann die anderen über mich?” Wenn man es schafft positiv oder neutral zu denken und gedanklich in der Gegenwart zu sein, kann man keine Angst empfinden. Um das zu erreichen, kann man sich sehr stark auf irgendeinen Gegenstand konzentrieren. Es kann sogar die eigene Hand oder eine Wand sein. Dann sollte man versuchen, möglichst jedes Detail dieses Gegenstandes wahrzunehmen, es zu sehen, quasi wie unter einem Mikroskop. Dann ist das Bewusstsein so stark mit der Wahrnehmung des Gegenstandes beschäftigt, dass für angstvolle Gedanken keine kognitiven Kapazitäten mehr bleiben.
Letztendlich ist das ähnlich zu dem, was Du gesagt hast. Man kann sich natürlich auch genauso gut seinen eigenen Tanzpartner angucken. Das Entscheidende ist, dass Du voll im Moment bist und in keinster Weise an die Zukunft denkst.

 

Hast Du manchmal Konflikte bei Deinen Tanzpaaren und wie gehst du damit um?

 

Philip: Ja schon. Dann frage ich natürlich beide, was sie stört. Ich rede mit ihnen einzeln und versuche dann zwischen den beiden zu vermitteln.

(Anmerkung Der Redaktion: Diesen Teil haben wir abgekürzt, da die Problematik aus Philips Erfahrung eher Kinder und Jugendliche betrifft)

 

Sag doch mal bitte abschließend, Du selber wohnst doch in Wuppertal oder?

 

Philip: Ja.

 

Das heißt, Du unterrichtest in Wuppertal selbst. Wo kommst du sonst noch hin?

 

Philip: Außerdem unterrichte ich noch in Düsseldorf und Bonn. Das sind meine festen Locations, zu den ich einmal oder zweimal die Woche hinfahre. Wir Tänzer sind ja ständig irgendwohin unterwegs. Da sind auch mal 300 km kein Problem (lacht). 

 

Und wahrscheinlich gibst Du auch online Privatstunden, oder?

 

Philip: Ja auf jeden Fall.

Roman: Okay, vielen Dank für Deine Zeit und bis bald.

Philip: Danke auch, Bis bald.