Hochzeitstanzlehrer Mika im Interview mit MyWeddingDance.eu

Hochzeitstanzlehrer in Frankfurt am Main, Wiesbaden, Mainz, Darmstadt

 

Liebe Hochzeitspaare, heute stellen wir Euch einen weiteren fantastischen Hochzeitstanzlehrer vor. Er heißt Mika, unterrichtet in und um Frankfurt am Main, Wiesbaden, Mainz, Darmstadt, Heusenstamm und natürlich kann man ihn auch, quasi weltweit, für Online-Tanzstunden buchen.

Mika ist eines der ersten Hochzeitschoreographen im Team von MyWeddingDance.eu und hat schon Dutzenden von Hochzeitspaaren zu einem unvergesslichen Hochzeitstanz verholfen. Seine Titelsammlung ist rekordverdächtig und die Brauttänze, die er choreographiert hat, suchen seinesgleichen. Wir wünschen Euch viel Spaß beim Lesen der Zusammenfassung dieses Interviews.

Hier könnt Ihr das Interview auch im Original sehen:

 

Das Interview

 

Roman: Hallo Mika, wie geht es Euch in Frankfurt?

Mika: Sehr gut. Bei uns ist alles ,,fresh”.

Roman: Erzähl uns einfach ein bisschen, wer Du bist, was Du machst und wann Du mit dem Tanzen begonnen hast.

Mika: Ich heiße Mika und wurde in Samara, in Russland geboren. Ich kam mit zwei Jahren nach Deutschland. Im Alter von acht Jahren fing ich erstmal in einer russischen Tanzgruppe mit dem Tanzen an. Dann, mit zehn Jahren, fing ich in der Tanzschule von Motsi Mabuse und Timo Kulczak professionell an zu tanzen. Mittlerweile bin ich seit 13 Jahren im Tanzsport aktiv. Ich kam damals zum Tanzen, weil ich Plattfüße hatte. Meine Mutter meinte dann, dass ich entweder zur Gymnastik oder zum Tanzen gehen müsse. Ich probierte es erstmal mit dem Tanzen. Anfangs waren es russische Volkstänze und Hip-Hop. Danach fing ich mit Latein an. Standardtänze kamen auch etwas später dazu. Ich denke, dass ich mit 12 Jahren damit angefangen hatte.

Roman: Bitte erzähl nochmal, welche Erfolge Du konkret hattest.

Mika: Als kleines Kind wurde ich erstmal Landesmeister in den Standard- und den lateinamerikanischen Tänzen. Bei den Junioren 1 wurden wir auf Anhieb Deutsche Vizemeister in den lateinamerikanischen Tänzen, dann gleich nochmal, aber, coolerweise sind wir dafür in den Standardtänzen Deutsche Meister geworden. Wir haben dann, sowohl in den Standard-, wie auch in den lateinamerikanischen Tänzen die Weltmeisterschaft getanzt und lagen da ganz solide. Mit meiner nächsten Tanzpartnerin lief es auch ziemlich gut. Da waren wir auch im Finale der Deutschen Meisterschaften in beiden Sektionen. In Latein sind wir dann wieder Deutscher Vize-Meister und Deutsche Meister geworden und tanzten dann bei der Europameisterschaft im Semifinale. Außerdem sind wir Finalisten vieler internationaler Wettkämpfe.

Roman: Wow, heftig. Und aktuell seid Ihr, wie mir Anja das auch schon erzählt hat, Deutsche Vize-Meister in den 10-Tänzen und Semi-Finalisten der deutschen Latein-Meisterschaft.

 

Was ist Dein Lieblingstanz?

 

Mika: In Latein ist es immer Samba gewesen, aber, auch Jive. Anfangs war Jive nicht mein Lieblingstanz, aber, im Laufe der Zeit hat sich der Jive zu meinem Lieblingstanz entwickelt. Im Standardbereich ist das der Slowfox und der Langsame Walzer.

 

Gibt es einen Tanz, den Du unseren Hochzeitspaaren als Hochzeitstanz empfehlen möchtest, in dem Wissen, dass die meisten von ihnen Anfänger sind

 

Mika(lacht): Ich kann sagen welche Tänze ich ihnen nicht empfehlen würde. Nein, den Wiener Walzer kann man auf jeden Fall tanzen, den Foxtrott, Rumba, Salsa. Das hängt immer von den Persönlichkeiten der Menschen ab. Ist man eher so ein ,,Partytyp”, kann man in die schnelleren Tänze gehen, mehr auf die ,,Lateinschiene”, mehr in den Salsa oder man arbeitet mit einigen Sambaansätzen.

Roman: Also ich finde ja, dass auch ein Wiener Walzer für Anfänger sehr schwierig ist. Da wäre der Langsame Walzer vom Schwierigkeitsgrad her, deutlich einfacher, weil ein Wiener Walzer so viel schneller ist und sie dann z.B. Probleme mit Schwindelgefühl haben. Siehst Du das auch so oder hast Du einen ,,Spezialhack”, wie Du das den Leuten beibringst, dass es einfach immer sofort klappt.

Mika: Ehrlich gesagt, verstehe ich Deinen Punkt, warum der Langsame Walzer leichter fallen sollte, allerdings habe ich viel Erfahrung damit gemacht, dass die Menschen schlecht über ihren Füßen stehen. Wenn das so ist, dann ist es oft besser einen schnelleren Tanz zu wählen, damit sie mehr Schritte pro Sekunde tanzen, weil sie die Zeit nicht ,,austanzen” können. Für mich ist das trotzdem leichter einen Wiener Walzer beizubringen, da sie vom Tempo her immer noch nachkommen. Außerdem ist der Wiener Walzer nur von eins, zwei, drei Figuren geprägt, die du dann die ganze Zeit im Kreis tanzen kannst. Dagegen ist der Langsame Walzer von verschiedenen Raumrichtungen, unterschiedlichen Figurenkombinationen und ,,Heben und Senken” abhängig. Es ist trotzdem sehr individuell.

Roman: Letztendlich fällt es auf den Tanzschüler selber zurück.

Mika: Es kommt beides vor. Das ist verständlich, wenn Du sagst, dass es Dir leichter fällt den langsamen Walzer zu unterrichten. Wenn Du Tanzschüler hast, die sich langsamer bewegen, ist ein Wiener Walzer natürlich sehr sehr flott und der Langsame Walzer eben langsamer. Aber, wie gesagt, es gibt alles.

Roman: Und das ist ja auch die Aufgabe eines guten Tanzlehrers, die Tanzschüler richtig zu beraten, welcher Tanzstil besser besser zu ihnen passt, je nachdem, wo ihre Stärken sind.

Mika(nickt): Ja.

Roman: Es kommen immer wieder Paare zu mir, die bei Instagram oder YouTube Hochzeitstänze von anderen Paaren gesehen haben, die den Anschein machen, so ,,auswendig gelernt” zu sein. Es sieht nicht aus, als ob die Paare den Tanz richtig genießen würden. Stattdessen sieht es so unauthentisch aus. Sie würden nur an die Schritte denken. Siehst Du das genauso und was würdest Du tun, damit es besser aussieht? Es geht also eigentlich um den authentischen Ausdruck.

Mika: Das ist eine wirklich schwere Frage, denn wenn es richtig gut einstudiert wurde, ist es für den Hochzeitstänzer sicherer. Andererseits werden die Emotionen weniger, je häufiger man einen Tanz tanzt, weil es nicht mehr so besonders ist, wie wenn man das Ganze nur einmal tanzt. Ich habe selber noch nicht geheiratet, weshalb ich es auch noch nicht wissen kann, aber, ich glaube, dass dabei so viele Gefühle im Spiel sind, dass das in jedem Fall authentisch rüberkommt, wenn man nicht zu komplex choreographiert. Man sollte das ganze Konzept schlichter halten, damit die Tänzer nicht zu viel an die Choreo denken müssen, dass sie viel Freiheit in ihrer Choreografie haben. Es ist manchmal sogar besser, wenn ein Fehler passiert, weil man dann spontan als Team darauf reagieren muss und das zeigt wie sehr man zusammenhält. Man muss einfach dadurch. Es ist wie im Leben. Probleme muss man lösen und es kann nichts Schlechtes passieren, außer wenn man alles negativ sieht. Dann wird der Tanz natürlich auch ,,negativ”. Aber, solange man positiv ,,drauf” ist und etwas spontan passiert, ist man immer authentisch.

Roman: Ich gebe dir absolut recht, wobei man seine Tanzschüler genau da drauf trainieren sollte, dass natürlich immer irgendetwas passieren kann und wie man damit umgeht. Das ist eine Art mentale Vorbereitung, dass die Hochzeitspaare lernen, sich auch auf unerwartete Dinge zu freuen und mit ihnen positiv umgehen zu können.

 

Was ist deine Top-Qualität als Hochzeitstanzlehrer?

 

Mika: Ja, ich kann halt schwere Sachen leicht unterrichten.

Roman(lacht): Das ist die perfekte Antwort.

 

Immer wieder bekomme ich die Frage, ob es Sinn macht, einen Anfängertanzkurs in einer Tanzschule zu machen, bevor man so eine Hochzeitschoreografie z.b. bei Dir einstudiert?

 

Mika: Nein. Ich mache das mit den Hochzeitspaaren eigentlich so. Am Anfang gebe ich Ihnen keine Choreographie. Normalerweise, gucke ich in den ersten zwei Stunden, was das Paar kann und bringe ihnen in diesen zwei Stunden das bei, was sie in der Tanzschule in einem halben Jahr lernen würden oder na ja vielleicht nicht ganz, aber, ungefähr so viel. Sie müssen zuerst die Basics drauf haben. Ich gebe Ihnen keine Choreo im Wiener Walzer, wenn Sie den Grundschritt nicht können und den Sinn des Wiener Walzers nicht verstehen. Es müssen erstmal die einfachsten Prinzipien stimmen. Ich möchte auch, dass das Paar nach dem Hochzeitstanz immer noch Lust hat zu tanzen. Sie sollen das auch auf einem Event tun können und zwar nicht unbedingt ihren Hochzeitstanz. Sie sollen einfach etwas Ahnung davon bekommen, wie man sich gut zusammen bewegt. Der Unterricht bei mir ist ein bisschen wie in der Schule.

Roman: Also streng, ja?

Mika(lacht): Anja ist strenger.

 

Man sagt ja, dass Männer die größeren Probleme beim Tanzen lernen haben. Siehst Du das auch so oder hast Du eine andere Meinung dazu?

 

Mika: Im Bereich des Hochzeitstanzes haben Männer auf jeden Fall größere Probleme, würde ich mal behaupten, aber, das liegt nicht an den Männern. Es liegt an dem Mythos, dass die Frau immer zu führen ist, also, dass der Mann alles führen muss. Wenn die Frau, allerdings nicht führbar ist, kann der Mann auch nichts machen. Es müssen schon einige Dinge stimmen, damit diese Regel zutrifft. Natürlich muss der Herr sich in jedem Tanz um die Dame kümmern, weshalb er auch eine ganz wichtige Rolle hat. Trotzdem ist das typabhängig. Ich hatte komischerweise viele Hochzeitspaare, wo die Männer sehr sehr gut waren und die Damen ein bisschen schwächer und auch viele Paare wo beide Partner sehr gut waren. Tanzpaare, wo beide Partner sehr untalentiert sind, sind eher die absolute Ausnahme.

Roman: Kurz nochmal zum Thema Führen und Folgen: Folgen ist ja auch eine Kunst für sich. Führen können muss man können, genauso wie man folgen können, können muss. Das ist eine Fähigkeit. Es ist nicht so, dass jede Frau automatisch folgen kann, wenn sie mit einem guten Herren tanzt. Sie wird ihm vielleicht leichter folgen können, aber, wenn Sie, genauso wie ein Mann, am Anfang auch nicht immer führen kann, wird sie das Folgen erst erlernen müssen. Es ist eine Fähigkeit, die, aber, Gott sei Dank, auch erlernbar ist.

 

Hattest du schon mal ein wirklich außergewöhnliches Erlebnis als Trainer?

 

Mika: Es gab sehr viele lustige Sachen, jede lustig auf ihre eigene Art und Weise. Sehr oft habe ich auch ungewöhnliche Unterrichtsmethoden. Einmal habe ich einem Hochzeitspaar meine Pokale und meine Medaillen zwischen die Bäuche und die Füße geklemmt und habe Ihnen eine Tasse auf den Kopf gestellt. Am Ende sah das Paar wie ein Weihnachtsbaum aus, aber, es hatte alles eine Funktion. Oder gibt Frauen, die ihrem Partner sehr stark vertrauen und es gibt welche, die ihrem Partner nicht wirklich vertrauen.

Roman: Meinst Du bei solchen Dingen wie Posen, wo die Frau sich nicht traut, sich auf ihren Mann einzulassen, wo man sie absichern und ihr erst lange gut zureden muss?

Mika: Richtig.

 

Gibt es bei Deinen Paaren Konflikte und wie gehst Du mit ihnen um?

 

Mika: Ja, die gibt es, aber, ich sage Ihnen, dass Sie sich nichts Gutes tun, wenn sie sich streiten. Tanzen ist wie eine Beziehung nur noch intensiver, weil da alles aufeinander trifft. Da ist es natürlich auch normal, dass man sich manchmal streitet. Man muss, aber, auch immer wieder zum Partner zurückkommen. Man darf natürlich auch nicht erwarten, dass es, nur weil es mit mir klappt, sofort auch genauso gut mit dem eigenen Partner klappt. Da sind ja auch viele Jahre Tanzerfahrung dazwischen. In solchen Situationen bleibe ich dann immer positiv, versuche einen Witz zu machen und dann läuft es auch wieder.

 

Hast Du noch irgendwelche Tipps, wie man einen richtig coolen Hochzeitstanz hinbekommt?

 

Mika: Als Erstes sollte das Paar entscheiden, ob sie eher einen romantischen oder einen sogenannten ,,Party-Hochzeitstanz” wollen.

Roman: Aber, ein Mix geht doch auch oder?

Mika: Na klar, aber sie sollten die Emotion kennen, die sie bei Ihrem Publikum auslösen wollen und das noch bevor sie sich den Tanz aussuchen. Dann sollten Sie schauen, dass sie an das Ganze mit Spaß herangehen und ihre Fehler lieben lernen. Fehler sind etwas Besonderes, etwas Individuelles, etwas was einen ausmacht. Es klappt immer, wenn man positiv rangeht.

Roman: Dieselbe Erfahrung habe ich auch gemacht. Es ist eben die Herausforderung, diesen Spaß zu entwickeln, wenn die Leute unsicher sind. Es lässt sich natürlich immer so leicht sagen, ,,Geh einfach mit Spaß ran”, wenn du, aber, keinen Spaß hast, dann liegt ja gerade darin die Herausforderung, diesen zu entwickeln. Andererseits, habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass der Spaß direkt beim Unterricht kommt, wenn die Leute dann beispielsweise einfach anfangen das zu tun, was du ihnen als Trainer sagst und plötzlich merken, dass das funktioniert und das, obwohl sie vorher eine negative Einstellung zum Tanzen hatten. Dann haben sie plötzlich ihre ersten Erfolgserlebnisse und merken, dass das richtig gut klappt. Dadurch entwickelt sich der Spaß von alleine.

Mika: Wenn jemand negativ zum Tanzen steht, da gab es auch ein paar Fälle, dann mag ich es, wenn Menschen ehrlich sagen, wie sie das Ganze empfinden und ob sie Spaß haben oder nicht. Wenn sie keinen Spaß haben, dann ,,machen wir Spaß” daraus. Wenn er nicht tanzen möchte, dann kann er relativ viel stehen und die Dame kann mehr um ihn rumtanzen. Da kann man tricksen, sodass es am Ende auf jeden Fall gut aussieht und dass jeder was davon hat. Oftmals ist es, vor allem für die Männer so, dass man, je besser man wird, immer mehr versteht, dass man gar nicht so viel machen muss.

Roman: Okay, ich glaube, dass das viele Männer die das hier hören, sehr freuen wird.

Bitte sag doch noch mal ganz kurz, wo die Locations sind in denen Ihr unterrichtet.

Mika: Wir unterrichten in Frankfurt Fechenheim. Dort haben wir eine super Halle. Dort ist es wahrscheinlich am schönsten für einen Hochzeitstanz. Außerdem unterrichten wir noch in Heusenstamm. Wir haben sogar einen Tanzsaal bei uns zu Hause in Frankfurt Niederrad, aber, genauso gern kommen wir auch zu den Paaren nach Hause. Oftmals reicht es, wenn ein paar Quadratmeter frei stehen. Wir unterrichten auch in Mainz Gonsenheim, in Darmstadt und in Wiesbaden. Wir sind in Hessen irgendwie überall unterwegs und kommen gern vorbei um jedem Hochzeitspaar einen schönen Hochzeitstanz zu kreieren.

Roman: Du sprichst ja häufig von ,,wir”. Der Bonus für die Hochzeitspaare ist quasi, dass ich weiß, dass Ihr häufig gemeinsam unterrichtet, aber, die Paare nur einen Tanzlehrer bezahlen müssen. Von daher haben sie öfter, wobei wir das natürlich nicht garantieren können, da es terminlich nicht immer klappt, zwei Top-Trainer zum Preis von einem.

Mika: Ja, sie haben auf jeden Fall eine Perspektive auf beide Geschlechter. Die Paare können dann sehen, wie das Ganze aussehen könnte, kriegen von uns beiden Feedback und wir helfen uns natürlich auch gegenseitig, wenn sie in der Halle ist. Und, wenn wir gemeinsam unterrichten ist das natürlich doppelt so cool.

Roman: Mindestens.
Okay. Ich habe sonst keine Fragen mehr, aber, du hast ja auch schon ein paar richtig gute ,,Dinger rausgehauen”. Ich hoffe, dass man sich bald auch offline wiedersieht oder bei der nächsten ,,Plankchallenge”.

Mika(lacht): Das hoffe ich auch. Du kannst gerne mitmachen.

Roman(lacht): Ich übe schon, aber ich schalte mich erst dazu, wenn ich besser bin als ihr. Bis dahin trainiere ich heimlich.

Mika(lacht): Sehr gut.

Roman: Okay, hau rein.

Mika: Ciao ciao, Grüße aus Frankfurt.